Äpfel an Bord

Letzte Aktualisierung: Februar 2009

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Mac & mobiles Internet

In der Praxis macht dem geneigten Internetsurfer heutzutage der Durchblick im Tarifdschungel gewiss weit mehr Sorgen als die Einrichtung eines (mobilen) Zuganges an seinem Rechner. Insbesondere bei Auslandsaufenthalten kann einen die Auswahl des richtigen Mobilfunk-Providers oder eines halbwegs tragbaren Tarifs oft vor Probleme stellen, doch dies betrifft Apple- und Windows-User gleichermaßen. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden sich auf meinen Extra-Seiten Mobil unterwegs. Auf dieser Seite hier soll es dagegen eher um die Frage gehen, welche technischen Möglichkeiten es gibt, um einen Mac mit dem Internet zu verbinden.

Normalerweise erfordert die Einrichtung kein Geheimwissen, schon gar nicht am Mac, der für seine Benutzerfreundlichkeit gerühmt wird. Die Wahl ist am Macbook wie am Windows-Notebook genau die gleiche: Mobilfunk oder WiFi.

Mobilfunk

Mobilfunk ist überall erhältlich, wo man eine Netzverbindung hat, also auch draußen auf See in Küstennähe. Um Mobilfunk zu nutzen kann man entweder das Handy als Modem verwenden oder man steckt - viel bequemer - einen Modem-Stick an den USB-Port. In beiden Fällen sollte man im Ausland erwägen, wenn möglich eine Mobilfunkkarte mit Datentarif eines lokalen Anbieters zu verwenden, denn Daten-Roaming mit der heimatlichen Karte wird schnell exorbitant teuer.

Handy: Verbindung per Blauzahn oder Rotlicht?

ME45
Will man das Handy als GPRS- oder UMTS-Modem für den Läppi verwenden, muss man die beiden Geräte zunächst einmal verbinden. Neuere Notebooks, egal ob von Apple oder aus der Windows-Welt, haben heutzutage praktisch ausnahmslos die Kurzstreckenfunktechnologie Bluetooth eingebaut. Infrarot ist zur Technologie von gestern geworden. Wessen Handy zwar als Modem fungieren kann (nicht jedes kann das), aber noch nicht blauzahnkompatibel ist, der muss diese Hürde überwinden. Ein Knackpunkt können Handies sein, die noch per Infrarot kommunizieren, wie das unter Outdoor’lern noch immer beliebte Siemens ME45, das ich 2004 im Einsatz hatte. Doch auch dafür gibt es natürlich Lösungen in Form von Infrarot-auf-USB-Adaptern, z. B. von Higoto oder Sitecom (leider keine Links, einfach mal googeln!). Treiber sind dabei für Mac OS X nicht nötig: einfach den Adapter in den USB Port stecken - und der IRDA-Port lebt! (Für euch paar Windows-User da draussen werden natürlich Treiber mitgeliefert, damit ihr auch was zum Fummeln habt Smile). Alternativ kann man sein Handy auch über USB anschließen; das oben genannte Unternehmen Nova Media bietet z.B. passende USB-Datenkabel an.

Wenn so die Verbindung zum "Modemhandy" hergestellt ist, gelingt der mobile Highspeed-Handy-Zugang blitzschnell - und praktisch ohne eigenes Zutun - entweder mit Bordmitteln oder auch mit der genialen Software "launch2net" (früher "MobileHighSpeed") von Novamedia. Das kleine Hilfsprogramm ist speziell konzipiert für die vollautomatische Einrichtung von UMTS-, EDGE-, GPRS- und HSCSD-Verbindungen. Kein Suchen nach APN-Nummern, UMTS- oder GPRS-Parametern oder irgendwelchen Modem-Skripten. Die intelligente Software versteht sich mit Hunderten von Handys und enthält Zugangseinstellungen für die meisten Netzbetreiber weltweit. Einige Zeit hatte ich dieses hervorragende Stück Software im Einsatz und ich muss sagen, es ist ein wahres Vergnügen. Auf Tastendruck und höchst komfortabel ist damit ein Internetzugang überall in Sekundenschnelle eingerichtet. Ein echter Komfortgewinn. Zwingend erforderlich ist diese Software freilich nicht, wer will kann alle Einstellungen auch manuell vornehmen. Infos satt zur Einrichtung eines mobilen Internetzugangs findet sich auf der Website von snailshell. Aber man wird schnell feststellen, dass es auch ohne Anleitung sehr einfach geht.

USB-Modem-Sticks

USB Stick
Deutlich komfortabler als per Handy geht es mit Modem-Sticks. Stick an den USB-Port stecken, ggf. die mitgelieferte Software starten, fertig. Fast jeder Mobilfunkprovider hat ein solches kleines Teil im Angebot. Einfach mal nach „umts usb stick“ googeln. Die Hardware ist tatsächlich nichts anderes als ein USB-Stick, der aussieht, wie USB-Sticks eben so aussehen. Nur dass in diesen speziellen Sticks eben eine SIM-Karte eingelegt wird, die den Datenzugang über ein Mobilfunknetz ermöglicht.

WiFi (WLAN, Wireless LAN)

Die Alternative zu Mobilfunk heißt WiFi. WiFi-Zugang ist bekanntermaßen räumlich begrenzt und nur im engeren Umkreis eines WiFi-Zugangspunkts(Hotspot) möglich. Die erforderliche WiFi-Technologie ist, ebenso wie Bluetooth, seit Jahren in praktisch jedem Rechner eingebaut, auch in jedem mobilen Mac.
WiFi Symbol


Bequem hat es der segelnde Surfer, der mit seiner Yacht in einer Marina mit WLAN liegt. Immer mehr Marinas sind mittlerweile mit WLAN-Netzen ausgestattet, so dass der Zugang mit einem geeigneten Notebook überhaupt kein Problem darstellt. Seit Jahren schon sind alle aktuellen Apple Notebooks ab Werk mit WiFi ausgerüstet. Entdeckt der Mac ein drahtloses Netz, so meldet er es sofort dem Anwender; sind die Zugangsdaten bekannt - oder nicht erforderlich (auch das gibt es) -, ist man ruckzuck drin.

Und da ein Notebook von Natur aus transportabel ist, kann man natürlich auch das nächste Hotel oder Internetcafé aufsuchen, wenn die Marina kein WiFi hat. Auch auf den abgelegensten Inseln findet man heutzutage irgendwo einen Hotspot, meist stunden- oder halbstundenweise mietbar für einen erträglichen Obulus. Hier und da findet man auch mal einen kostenlosen Zugangspunkt, z.B. als Serviceleistung in Hotels oder Cafés oder manchmal auch, weil ein Mensch schlicht übersehen hat, seinen WLAN-Router mit einem Passwort zu schützen. Weltweit kostenlosen Wifi-Zugang bieten z. B. auch alle Starbucks und McDonalds Filialen; die allerdings könnten auf kleinen Inseln Mangelware sein - aber es kann jedenfalls nicht schaden, das zu wissen.

Wer im Hafen liegt, kennt das Problem, dass zwar ein WiFi-Netz vorhanden ist, die Reichweite aber genau beim Nachbarschiff aufhört. Um die Reichweite der eingebauten Antennen, die meist etwas schwach auf der Brust sind, zu erhöhen, gibt es ein paar Tipps auf der Seite Mobil surfen, unter der Rubrik WiFi.

Steinzeit: Ethernet und Modem

In früher Vorzeit gab es mal Internetzugang per Ethernetkabel (LAN, ohne „W“) oder gar per Modem. Erinnert sich noch jemand daran ...? Im Segler-Umfeld nutzt kaum jemand noch diese altertümlichen und vergleichsweise komplizierten Methoden, deshalb gehe ich hier auch nicht mehr darauf ein.

Der Mac denkt mit: Netzwerk-Umgebungen

Eine der heimlichen Schönheiten von Mac OS X muß ich in dem Zusammenhang besonders hervorheben: das unscheinbare Feature der "Umgebungen". Beim Einrichten des Netzwerks kann man Umgebungen definieren, innerhalb derer der Mac dann auf verschiedenen Wegen versucht, eine Internetverbindung aufzubauen. "Multihoming" nennt sich das wohl. Doch der heimelige Name ist nicht wichtig; beeindruckend ist, was sich dahinter verbirgt:

Schon vor der Reise richte ich eine Umgebung ein, die ich zum Beispiel "Türkeitörn" nenne. Darin lege ich mehrere Zugangsmöglichkeiten an: erstens einen WLAN Zugang, zweitens einen Zugang über mein bluetoothfähiges Handy (damit sind die beiden heute vorkommenden Normalfälle abgedeckt ), und - "für Notfälle" - noch einen Zugang per LAN/Ethernet sowie einen vierten über das eingebaute Apple Modem. Wohlgemerkt: alles unter ein und derselben "Umgebung"! Bin ich nun in der Türkei unterwegs und will dort online gehen, dann wähle ich zu Beginn der Reise per Mausklick einmal diese Umgebung aus. Von nun an versucht mein Powerbook immer, wenn ich den Browser oder den E-Mail Client starte, erst mal eine WLAN-Verbindung herzustellen; findet er keine, sucht er selbständig nach dem Bluetooth-Modem, also dem Handy; erst wenn er auch das nicht findet, sucht er einen Ethernetzugang und schließlich einen Modemzugang. Je nachdem was ich gerade angeschlossen habe: mein Mac sucht ganz allein - und findet selbständig den richtigen Zugang für mich. Ich brauche nichts mehr einzustellen.

So (!) muß ein Computer denken!



Smartphones (iPhone & Co.)

Zum Schluss dieses Artikels noch ein Gedanke: Wer ein modernes Smartphone wie z.B. das iPhone besitzt, für den stellt sich unter Umständen kaum noch die Frage, wie er sein Notebook mit dem Internet verbindet. Denn das iPhone ist ein vollwertiges Internet- und E-Mail-Maschinchen für die Hosentasche! Alle relevanten, schnellen Zugangstechnologien für Datendienste sind integriert, ebenso wie die nötige Software. Natürlich verfügt das iPhone sowohl über einen echten Browser als auch über einen vollwertigen E-Mail-Client. Ein GPS-Empfänger ist ebenfalls eingebaut! Wenn man dazu noch all die Applikationen nimmt, die es mittlerweile für das iPhone gibt, dann fragt man sich schon hin und wieder, ob man überhaupt noch einen Computer braucht. Dieser Gedanke hat mich dazu gebracht, zusätzlich zu diesem Mac-Spezial noch ein eigenständiges iPhone Spezial für Segler aufzubauen.
Extra iPhone






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